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Geschichte

Firmengeschichte

Vor 114 Jahren gründete Hinrich Kiel das Unternehmen: Der Urgroßvater der aktuellen Inhaber Thomas und Andreas Kiel zog die ersten drei Jahre mit dem Handkarren durch Bordesholm, der Verkauf von „Pött un Pann“ startete mit dem 1901 errichteten Neubau gegenüber dem Bahnhof. Das Sortiment erweiterte sich rasch, neben Haushaltsartikeln kamen Waren für den landwirtschaftlichen Bedarf sowie Ackermaschinen dazu.

Hinter Hinrich Kiel und Profi Kiel steckt ein Familienunternehmen mit über 100-jährigem Bestand. Lesen Sie hier wie aus einem Handkarren-Geschäft ein Fachmarkt für Bauen, Heimwerken und Garten – Haushaltwaren und viel mehr wurde.

1898
Am 2. Januar übernimmt Hinrich Kiel von seinem Vater für 1.000 RM einen mobilen Handel mit Handkarren und macht sich am Bahnhof in Bordesholm selbständig.

1904
Der älteste Sohn Hans Kiel, späterer Nachfolger wird geboren. Er lernt später Eisenwarenkaufmann in Segeberg.

1948
Goldenes Geschäftsjubiläum

1949
Übernahme des Geschäfts durch Hans Kiel

1969
Übernahme des Geschäfts durch Hinrich und Hans-Wilhelm Kiel

1973
75-jährige Jubiläumsfeierlichkeiten

1998
100-jähriges Geschäftsjubiläum und Übergabe des Geschäfts an Thomas und Andreas Kiel sowie eine Erweiterung der Verkaufsfläche.

 

Wettbewerbshüter wollten die Werbung unter der Bezeichnung „Profi Kiel“ unterbinden

Bordesholm – Dies ist eine Wahre Geschichte. Sie ereignete sich nicht in Schilda, sondern gleichzeitig in Bordesholm, in Kiel und in Hamburg. Und sie begann am ll. September, anno 1990

– Es war einmal… Ein Handelsmann in Bordesholm, nicht weit von der Großstadt Kiel entfemt, verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, daß er Geschirr und Töpfe, Holz und Eisen, Rasenmäher und andere nützliche Geräte für Haus und Garten verkauft. Damit das Geschäft floriert, setzt er Annoncen in die Zeitungen und preist auf diesem Wege seine Waren an.

Solch ein Inserat muß ein anderer Handelsmann gelesen haben. Und zwar einer in Kiel. Dem aber fällt auf, daß der Bordesholmer Geschäftsmann mit dem Namen „Profi Kiel“ die Werbetrommel rührt. Es ist nicht anständig, denkt er, daß der Konkurrent sich den guten und attraktiven Namen meiner Stadt ins Firmen-Symbol stiehlt. „Dem werd‘ ich eins aus-
wischen“, nimmt er sich vor, greift zum Telefon und ruft die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs“ in Hamburg an. Die Zentrale in Hamburg teilt
die Empörung des Kieler Geschätsmannes  und formuliert einen langen und bösen
Brief an die„Firma Profi, Am Bahnhof, 2352 Bordesholm“.

„Sie werben“, so muß der Bordesholmer Handelsmann lesen, „blickfangmäßig her-
vorgehoben mit der Bezeichnung: „Profi Kiel“. Wir müssen Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie hiermit gegen das Irreführungsverbot des § 3 des Gesetzes gegen
den unlauteren Wettbewerb verstoßen und somit wettbewerbswidrig handeln.“
Der Handelsmann erschrickt: „Was hab‘ ich bloß falsch gemacht?“
Ohne nur einmal aufzusehen,liest er weiter: „Die Bezeichnung
des Unternehmens mit dem geographischen Zusatz „Kiel“ ist irreührend, denn zweifellos verfügen Sie über keine Niederlassung am attraktiven Standort Kiel, sondern in über
30 Kilometer Entfernung von der dortigen City in Bordesholm, einer Schleswig-Holsteinischen Kleinstadt.“
Dem Bordesholmer Handelsmann rinnt unterdessen der Schweiß über die Nase, als er
schließlich auch noch lesen muß: „Wir geben Ihnen Gelegenheit außergerichtlich diesen Gesetzesverstoß beizulegen und fordern Sie auf, die beigefügte Unterlassungserklärung
zu unterzeichnen.“
Gesetzesverstoß?! „Was haben mir meine Eltern da nur eingebrockt“,
durchfährt es ihn. „Was kann ich dafür, daß ich Kiel heiße, und meine Eltern, und meine
Großeltern auch, und ….“ Dann fällt der Blick auf die Unterlassungserklärung.
4000 DM soll er zahlen, wenn er sich erdreistet,
sein Geschäft weiterhin „Profi Kiel“ zu nennen. Und 246,10DM soll er in jedem Fall berappen, wegen der Arbeit, die sich die Wettbewerbszentrale gemacht
hat.

Aber dann faßt er sich, unser Bordesholmer Geschäftsmann, und diktiert seiner Sekretärin die Antwort nach Hamburg: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir
unterrichten Sie hiermit darüber, daß wir weiterhin mit unserem guten Namen „Kiel“ werben werden. Ich bin nun mal mit dem Nachnamen „Kiel“ geboren worden
und habe auch nicht vor, diesen wegen irgendwelcher Wettbewerbsklauseln
zu ändern. Mit freundlichen Grüßen, Hinrich Kiel“.
Unsere kleine Geschichte ist damit zu Ende. Die Wettbewerbszentrale in Hamburg hat sich geschämt, der altkluge Handelsmann in Kiel schämt sich hoffentlich immer noch…

NORBERT ZIMMER  Kieler Nachrichten 1990

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